Wissenswert: Thema Naturheilkunde
Aktivieren wir besonders jetzt unsere unspezifischen Abwehrkräfte
Atemwegsinfekte gehören momentan zu den häufigsten Beschwerdebildern, mit denen Kunden die Kamillen-Apotheke aufsuchen, um naturheilkundlichen Rat einzuholen.
Erkältungen gelten oft als Bagatellerkrankungen. Angesichts ihrer Häufigkeit sollte ihnen jedoch deutlich mehr Beachtung geschenkt werden.
Seit jeher lässt sich mit Heilpflanzen das Immunsystem günstig beeinflussen. Besonders gut untersucht und durch klinische Studien belegbar sind die pflanzlichen Immunstimulanzien, deren Ziel das unspezifische Abwehrsystem ist, das am Beginn einer Infektion eine Rolle spielt. Deshalb sollten diese vor oder am Beginn einer akuten Erkrankung eingenommen werden.
Einer der wichtigsten Vertreter der immunstimulierenden Heilpflanzen ist nach wie vor Echinacea purpurea, der Rote Sonnenhut. Als pharmazeutische Zubereitungen sind neben wässrig-alkoholischen Extrakten auch Tees und Frischpflanzensäfte gebräuchlich. Die wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffe sind nur in Extrakten in ausreichender Dosierung vorhanden, sodass eine Teezubereitung nicht empfohlen werden kann.
Hilfreich ist der Rote Sonnenhut zur Vorbeugung oder als Unterstützung bei chronisch-wiederkehrenden Atemwegs- oder Harnwegsinfekten. Da sich die Stimulierung des Immunsystems nicht über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten lässt, raten wir in der Kamillen-Apotheke zu einer Intervalltherapie mit dieser Heilpflanze. Die Anwendung sollte sich dabei auf ungefähr sechs Wochen beschränken. Nach einer einwöchigen Pause erscheint es durchaus sinnvoll, die Anwendung zu wiederholen.
Echinacea ist gut verträglich. Vorsicht ist bei bestehender Allergie auf Korbblütler geboten. Wegen der anregenden Wirkung auf das Immunsystems sind Echinacea-Zubereitungen bei Autoimmunerkrankungen kontraindiziert.
Ein in den vergangenen Jahren bei uns erfolgreiches pflanzliches Immunstimulans ist der Wurzel-Extrakt der in Südafrika heimischen Kapland-Pelargonie, Pelargonium sidoides. Studien und die tägliche Praxis zeigen dabei einen dreifachen Wirkmechanismus, das heißt antivirale, antibakterielle und schleimlösende Effekte. Aufgrund dieser Erkenntnisse und der durch wissenschaftliche Untersuchungen sehr gut belegten Anwendung, wird Pelargonium bei akuten und chronischen Infektionen der Atemwege, zur Prophylaxe und bei beginnender Erkältung angeraten.
Pelargonium ist gut verträglich, in seltenen Fällen kann es zu Magen-Darm-Beschwerden oder allergischen Reaktionen kommen.
Ein mögliches Ziel der Therapie mit Pelargonium sidoides sollte sein, den übermäßigen Einsatz von Antibiotika zu reduzieren. Echinacea und Pelargonium sind zweifelsohne die Stars unter den Abwehrkräfte steigernden Heilpflanzen.
Darüber hinaus existieren jedoch noch weitere immunstimulierende Präparate. Standardisierte Extrakte aus dem Abendländischen Lebensbaum, Thuja occidentalis, und der Färberhülsenwurzel, Baptisia tinctoria, werden in den österreichischen Apotheken in einer Kombination mit Echinacea angeboten und überzeugen durch die klinisch belegte Wirksamkeit zur kurzzeitigen Vorbeugung und Behandlung von Erkältungen.
Eleutherococcus senticosus, die Taigawurzel, wird mit Erfolg zur Erhaltung und Aktivierung der körperlichen Widerstandskraft, besonders bei außergewöhnlichen körperlichen, seelischen und geistigen Belastungen, eingesetzt. Sie steigert die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit bei Erschöpfungszuständen und wird in der Kamillen-Apotheke gerne in der Rekonvaleszenz nach zehrenden Erkältungskrankheiten empfohlen.
Zuletzt aktualisiert: 6. Dezember 2019
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