Wissenswert: Thema Naturheilkunde
Calendula officinalis L. / Ringelblume
Der Gattungsname „Calendula“ heißt, aus dem Lateinischen übersetzt, „der erste Tag im Monat“, womit die lange Blütezeit über Monate hinweg vom Juni bis November charakterisiert wird.
Der Beiname „officinalis“ bedeutet heilkräftig. Die Ringelblume leuchtet knallorange und ist ein echter Hingucker. Sind die Blüten um 8 Uhr noch geschlossen, ist schlechtes Wetter im Anzug, sind sie aber bereits geöffnet, ist der Tag voll Sonne. Zubereitungen aus Ringelblumenblüten besitzen entzündungshemmende und granulationsfördernde Eigenschaften und haben damit günstige Einflüsse auf die Wundheilung.
Therapeutisch steht die Lokalanwendung im Vordergrund, wie z. B. Entzündungen im Mund- und Rachenraum und Wundheilungsstörungen. Auch zur Wundreinigung bei stark verschmutzten oder infizierten Wunden sind die Calendula-Zubereitungen gut geeignet. In ihrer Gestalt, aber auch in ihrer Heilwirkung bei Verletzungen gleicht die Ringelblume der Arnika. Sie ist besonders jenen Personen zu empfehlen, die Arnika schlecht vertragen.
Umschläge mit Ringelblumentinktur (1 Esslöffel verdünnt in einer Tasse lauwarmem Wasser) werden zum Beispiel bei Hämorrhoiden, Fisteln, Wunden, Eiterungen, Drüsenschwellung, entzündeten Brustwarzen und Venenentzündung durchgeführt. Eine medizinische Ringelblumensalbe wird erfolgreich bei Quetschungen, Blutergüssen, Verletzungen und Verbrennungen sowie bei Sonnenbrand täglich eingerieben. Der Einsatz lohnt sich auch bei Wundliegen und zur Narbenpflege.
Die Anwendung als homöopathisches Arzneimittel steht allerdings im wörtlichen Schatten von Arnica montana, das als „das Wundheilmittel“ der Homöopathie empfohlen wird. Bei genauerer Betrachtung der Anwendungsmöglichkeiten rückt Calendula jedoch viel mehr in den Mittelpunkt. Es wird als Wundheilmittel meist unterschätzt, obwohl manchmal in der Praxis die Einnahme von Calendula ohne zusätzliche Lokalbehandlung ausreicht, um eine vollständige Wundheilung zu erreichen.
Die Leitsymptome von Calendula officinalis sind: Anhaltende Wundheilungsstörung (offene, nicht abheilende Wunden), schlechte Heilungstendenz einer Narbe, die erneut aufgeht oder nicht zuheilt, wulstige Narbe mit Rötung sowie verzögert heilender Dammriss mit anhaltenden Schmerzen. Bei Calendula handelt es sich nicht um ein sogenanntes Akutmittel. Das Homöopathikum wird meist im Rahmen einer Langzeitbehandlung angewendet. Insofern wird beispielsweise Calendula D4 mit dreimal täglich fünf Globuli dosiert, nach einer dreiwöchigen Einnahme eine etwa einwöchige Pause eingelegt und anschließend in diesem Intervall weiter verfahren.
Tipp der Kamillen-Apotheke:
Auf die Anwendung von Calendula als homöopathisches Arzneimittel in der Geburtshilfe ist besonders hinzuweisen, da dieses bei Hebammen etabliert ist.
Zuletzt aktualisiert: 27. April 2023
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