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Wissenswert: Schwerpunkt Nagelpilz
Der Nagelpilz im Fokus

Der Nagelpilz im FokusEine Nagelpilzerkrankung wird in erster Linie durch Dermatophyten (Fadenpilze), seltener durch Schimmel- oder Hefepilze hervorgerufen. Nagel- und Fußpilz werden von denselben Erregern verursacht. Die Erreger dringen meist im Bereich des freien Nagelrandes in das Nagelbett ein. Eine Nagelpilzinfektion betrifft, durch das feuchtwarme Klima in den Schuhen, Fußnägel etwa viermal so häufig wie Fingernägel.

Wo kann man sich anstecken?

Nagelpilz wird entweder direkt oder über Gegenstände wie Fußböden oder Handtücher übertragen und kann praktisch jeden treffen. Manche Personengruppen sind jedoch anfälliger, dazu gehören Raucher, Diabetiker, Patienten mit Durchblutungsstörungen, aber auch ältere Menschen. Unpassendes Schuhwerk oder nicht atmungsaktive Synthetikstoffe begünstigen die Ausbreitung von Pilzen.

Bei Kindern tritt Fußpilz um einiges seltener auf als bei Erwachsenen. Hier ist besonders auf angemessene Fußbekleidung zu achten. Sportler haben ein besonders hohes Risiko an Nagelpilz zu erkranken, da zu dem häufigen Erregerkontakt in Duschen und dem feuchtwarmen Klima in den Sportschuhen noch die Gefahr kleiner Nagelverletzungen durch die hohe physikalische Belastung kommt.

Um möglichst nicht mit dem Erreger in Kontakt zu kommen, sollte man in öffentlichen Einrichtungen wie Bädern, Saunen und Fitnessstudios nicht barfuß laufen, sondern Badeschuhe tragen. Nach dem Duschen müssen die Füße gründlich abgetrocknet und eventuell geföhnt werden, besonders zwischen den Zehen. Handtücher, Badematten, Socken und Bettwäsche sollten bei mindestens 60°C gewaschen werden.

Es ist sinnvoll, Schuhe regelmäßig zu desinfizieren, das gilt auch für neue Schuhe, die oft bereits beim Kauf infektiöse Erreger enthalten. Das Schuhwerk sollte täglich gewechselt werden, atmungsaktiv und nicht zu eng sein, um Druckstellen und somit kleine Verletzungen der Nägel zu vermeiden.

Wie erkennt man einen Nagelpilz?

Wenn es doch passiert, beginnt eine Pilzinfektion meist am vorderen Rand des Nagels an der Nagelunterseite und breitet sich dann über die unteren Schichten der gesamten Nagelplatte aus. Der Nagel verliert an Glanz und wird brüchig. Luftgefüllte Hohlräume bilden sich und werden als weiße Streifen oder Flecken sichtbar. Auch gelbbraune Verfärbungen deuten auf eine Nagelpilzinfektion hin.

Oft verdickt sich im Laufe der Zeit die Nagelplatte und das Nagelbett entzündet sich. Manchmal hebt sich der Nagel vom Nagelbett ab. Durch die fortgeschrittene Pilzinfektion verliert der Nagel seine Schutzfunktion, sodass bereits leichte Berührungen oder Druck durch Schuhe schmerzhaft sein können.

Was kann man gegen eine Nagelpilzinfektion tun?

Eine mit Nagelpilz infizierte Person stellt eine Infektionsquelle für andere Körperteile und andere Personen im Umfeld dar. Eine Behandlung ist somit unbedingt erforderlich. Es ist sinnvoll, so früh wie möglich damit zu beginnen. Nagelpilz heilt nie von alleine aus und wird mit Antimykotika therapiert.

Wenn nur oberflächliche Nagelschichten betroffen oder weniger als zwei Drittel des Nagels befallen sind, reicht oft die äußerliche Behandlung mit so genannten Breitband-Antimykotika in Form von Nagellacken aus. Die Therapie ist langwierig und darf keinesfalls zu früh beendet werden. Es ist zu warten, bis der Nagel völlig gesund nachgewachsen ist.

Eine lokale Therapie der Fingernägel kann sechs Monate, die der Fußnägel bis zu zwölf Monaten dauern. Die lange Behandlungszeit liegt daran, dass sich in den luftgefüllten Hohlräumen zwischen den Nagelschichten Pilzerreger und Sporen befinden. In diese gelangen die Arzneistoffe nur schwer.

Daher wird der Nagel vor der Anwendung meist aufgeweicht, angeraut oder mit hochkonzentrierter Harnstoffsalbe abgelöst. So gelangen die Wirkstoffe besser und schneller in die Hohlräume und die weiter unten liegenden Nagelschichten. Moderne Nagellacke werden nur einmal pro Woche aufgetragen, wobei man vorher mithilfe von Isopropylalkohol alte Lackreste entfernt und den Nagel abfeilt. Der Wirkstoff dringt dann gut in die Nagelplatte ein.

Eigenbehandlung – ja oder nein?

Es gibt jedoch Grenzen der Selbstmedikation und eine Abklärung beim Arzt ist zu empfehlen, wenn die Symptome zum ersten Mal auftreten, eine trockene Schuppung der Haut besteht, Schmerzen vorhanden sind, die Beschwerden sich nicht bessern bzw. immer wiederkehren, mehr als drei Nägel davon betroffen sind, der Verdacht auf eine bakterielle, parasitäre oder virale Hauterkrankung besteht, bei chronischen Grunderkrankungen, Kindern und während der Schwangerschaft.

Kann ich meine Therapie auch homöopathisch unterstützen?

Patienten, die an einer Pilzinfektion leiden, haben in den allermeisten Fällen eine Abwehrschwäche. Hier kann die Homöopathie die Selbstheilungskräfte anregen und als unterstützende Maßnahme eingesetzt werden.

Homöopathische Therapieansätze bei Pilzerkrankungen sind Okoubaka aubrevillei, wenn die Leitsymptome Verdauungsstörungen, unregelmäßiger Stuhlgang, Blähungen und Völlegefühl darstellen, Cardiospermum halicacabum, wenn stark entzündlich gerötete Haut, extrem juckender Ausschlag, trockene und nässende Hautstellen vorherrschen und Acidum silicicum, wenn die Nägel deformiert sind und Rillenbildung aufweisen.

Gibt es eine Möglichkeit, meinen „Risiko-Nagel“ vorbeugend zu behandeln?

Pilze verbreiten sich bevorzugt in einem feucht-warmen Milieu bei leicht basischem pH-Wert. Durch gezielte Absenkung des pH-Wertes, beispielsweise durch regelmäßige Applikation milchsäure- oder essigsäurehaltiger Produkte, entwickelt sich ein ungünstiges Umfeld für die Entwicklung von Dermatophyten. Die Produkte sind als Stift oder Lösung erhältlich und sollten zweimal täglich auf den sauberen, trockenen Nagel aufgetragen werden.

Viele ätherische Öle zeigen gute pilztötende und pilzhemmende Eigenschaften. Vorbeugend können vor allem konzentriertes australisches Teebaumöl, Lavendelöl und Zypressenöl aus kontrolliert biologischem Anbau eingesetzt werden. Es empfiehlt sich dabei, den Nagel regelmäßig mit einem pflanzlichen Öl zu pflegen.

Weitere Anregungen sind, die Vermeidung von Fußschweiß durch richtiges Schuhwerk und Baumwollsocken, die Wäsche mit einem antimykotischen Waschzusatz zu behandeln, die regelmäßige Desinfektion der Schuhe mit speziellen Sprays und in öffentlichen Bade- und Sporteinrichtungen Badeschuhe zu tragen.

Zuletzt aktualisiert: 12. April 2019

Foto/Video: © Fotolia / ixvor

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