Wissenswert: Thema Naturheilkunde
Der oder die Echte Salbei ist eine Arzneipflanze des Jahres 2023
Der Studienkreis „Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ kürt seit Jahren die Arzneipflanze des Jahres. Ausgezeichnet werden Pflanzen mit hoher pharmazeutischer und medizinischer Bedeutung. Als ausschlaggebend für die diesjährige Wahl nennen die Experten nicht nur die reichhaltige Nutzung des Salbeis in Geschichte und Gegenwart, sondern auch das große Potential für weitere Forschungen.
Der echte Salbei, Salvia officinalis L., hat schon im Altertum eine große Rolle gespielt. Benediktinermönche haben die Pflanze über die Alpen in unsere Gegenden gebracht, wo er sich in Bauern-, Kloster- und Hausgärten rasch verbreitete. Er hatte damals einen großen Stellenwert, was schon im lateinischen Gattungsnamen zum Ausdruck kommt: „Salvia“ leitet sich vom lateinischen Wort „salvus“ ab, welches „wohl“ und „gesund“ bedeutet. Der Salbei galt einst als unerlässlich für die Gesundheit und zählte im Spätmittelalter zu den Allheilmitteln.
Derzeit werden Salbeiblätter aufgrund der antibakteriellen und antiviralen sowie antientzündlichen, sekretionsfördernden, adstringierenden und schweißhemmenden Wirkungen eingesetzt.
Für einen Teeaufguss einen Teelöffel zerkleinerter Salbeiblätter mit einer Tasse heißem Wasser aufgießen, 10 Minuten bedeckt ziehen lassen, dann durch ein Teesieb abseihen. Am besten sollte man vor den Mahlzeiten eine Tasse trinken. Dieser Teeauszug ist innerlich indiziert bei leichten dyspeptischen Beschwerden wie Sodbrennen und Blähungen sowie bei übermäßigem Schwitzen.
Am bekanntesten ist die äußerliche Anwendung bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut. Dazu werden verschiedene Salbeizubereitungen zum Gurgeln und Spülen, aber auch in Form von Pinselungen angewendet. Die Desinfektionskraft des Salbeiöls wurde eingehend studiert. Insbesondere konnten an einem aus Zahnbelag gezüchteten Bakterienstamm bemerkenswerte bakterizide Wirkungen beobachtet werden. Nach längerer Einwirkungszeit ließ sich beispielsweise durch eine 0,01%ige Lösung von Salbeiöl die Keimzahl auf über 2/3 reduzieren. Derartige Konzentrationen an ätherischem Öl liegen in Salbei-Teeaufgüssen durchaus vor.
Kamillen-Apo-Tipp:
Salbei darf nicht abgekocht werden, weil sich dabei ein erheblicher Teil des ätherischen Öls verflüchtigt.
Zuletzt aktualisiert: 10. Februar 2023
Foto/Video: © chamillewhite / 123RFLesen Sie weitere Beiträge zum Thema:
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