Wissenswert: Thema Naturheilkunde
Die Zistrose, Cistus canadensis L.
Turbo für die Abwehrkräfte
Zauberhaft und magnetisch wirken die Zistrosen im Frühling im Mittelmeergebiet mit ihren verschiedenfarbigen, meist hellrot-violetten Seidenblüten im Dickicht an steinigen Hängen oder in der immergrünen Gebüschformation neben Lavendel, Ginster, Rosmarin und Salbei. Der kleine Strauch trägt das Symbol der Sonne und Wärme in sich und ist äußerst kälte- und frostempfindlich.
Die Zistrose blüht von Mai bis August und besitzt keinen Blütenduft. Nur das Blattwerk verströmt einen herb-aromatischen Geruch, das sogenannte ätherische Öl „Ladanum“, welches aus den Drüsenhaaren abgesondert wird. Dieses Harz ist als Duftstoff schon seit der Antike sehr begehrt. Es wurde zur Schönheitspflege sowie in Heilmitteln und Salben verwendet. In Mischungen mit anderen ätherischen Ölen, Wein und Honigmet diente es der Wundheilung und als Schmerzmittel.
Das Ladanumharz spielt in der Parfümindustrie auch heute noch eine große Rolle. Der etwas herbe, harzige Duft aus dem Fläschchen macht es nicht unbedingt leicht, sich mit diesem ätherischen Öl anzufreunden. Erst in der Verdünnung entfaltet es seinen warmen, ambraartigen Duft. Cistrosenöl hat die Kraft, verschlossene Herzen zu öffnen und die Seele zu erwärmen.
In der Praxis hat es sich bei Menschen bewährt, die auf Grund früherer psychischer Verletzungen unter Gefühlskälte oder dadurch ausgelösten Krankheitssymptomen leiden. Neben der wichtigen Wirkung bei seelischen Traumata zeigt das Cistrosenöl seine Stärke bei körperlichen Verletzungen wie stark blutenden Wunden. Vor allem die Kombination Cistrose, Immortelle und Lavendel als Notfallmischung verdünnt in einem pflanzlichen Basisöl bewirkt wahre Wunder als Narbenpflege und bei Blutergüssen.
Die Zistrose wurde vor nicht allzu langer Zeit bei uns neu entdeckt. Wer den Extrakt über einen Zeitraum von 4-8 Wochen nimmt, stärkt seine Abwehrkräfte ganz beachtlich. Die Wirkung dieser traditionellen Heilpflanze ist wissenschaftlich erwiesen. Die Zistrose ist nachweislich entzündungshemmend, antibakteriell, virostatisch, wundheilungsfördernd, Juckreiz stillend und antiallergisch. Angewandt wird sie äußerlich bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum, bei Angina und zur Karies-Vorsorge. Innerlich ist sie vor allem bei der Abwehr von Grippeviren zu empfehlen, ebenso bei Neurodermitis und Akne. Zudem sind entgiftende Eigenschaften bekannt. Die enthaltenen Polyphenole, das sind die antioxidativen und immunstimulierenden Inhaltsstoffe der Pflanze, sind besonders wirkungsvoll und sollen jene des Rotweins um das Vierfache und des Grüntees um das Dreifache übertreffen.
Die wertvolle Zistrose ist in der Kamillen-Apotheke als Tee erhältlich und das ätherische Öl sowie das Extrakt in einigen selbst gemachten Zubereitungen enthalten.
Zuletzt aktualisiert: 27. Januar 2021
Foto/Video: © tupungato / 123RFLesen Sie weitere Beiträge zum Thema:
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