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Wissenswert: Schwerpunkt Darm
Durchfall – Hilfe, ich kann es nicht stoppen

Durchfall - Hilfe, ich kann es nicht stoppenAm Tag werden etwa 8,5 Liter Flüssigkeit im Verdauungstrakt, davon ca. 1,5 Liter aus der Nahrung und ungefähr 7 Liter über die Sekretion von Speicheldrüsen, Magen, Pankreas, Galle und Darmepithel umgesetzt. Normalerweise werden davon pro Tag nur 100 ml ausgeschieden. Der Rest wird von den verschiedenen Darmabschnitten wieder rückresorbiert.

Durchfall (Diarrhoe) ist ein Ungleichgewicht zwischen Wasseraufnahme und Wasserausscheidung im Darm, ein Symptom und keine Krankheit. Viele Ursachen kommen dafür in Frage wie Nahrungsunverträglichkeiten, Arzneimittel (z. B. Antibiotika), Stress, chronische Darmerkrankungen oder Gifte.

Viren und Bakterien können über das Trinkwasser, die Nahrung und durch Kontakt und Schmierinfektionen übertragen werden. Bei Kindern bis zu 5 Jahren sind Rotaviren der Hauptverursacher. Bakterien, wie beispielsweise Salmonellen, E. Coli und Staphylococcus aureus, produzieren Gifte, die den Darm zu vermehrter Wasserausscheidung reizen. Oft lösen sie auch Fieber aus.

Entscheidend ist hier die konsequente Einhaltung der Hygienevorschriften, auch bei der Nahrungsaufnahme. Insbesondere bei Reisen in gefährdete Länder sollte man nur gekochte Lebensmittel oder geschältes Obst und Gemüse zu sich nehmen.

Die Basis einer unterstützenden Behandlung und Wiederherstellung des Wohlbefindens stellt die Anwendung von oralen Rehydratationslösungen dar. Sie bestehen aus Elektrolyten (Natrium-, Kalium-, Chlorid- und Citrat-Ionen) und Glucose und helfen den Flüssigkeitshaushalt im Gleichgewicht zu halten und somit Austrocknung entgegen zu wirken. In manchen Zubereitungen sind Gerbstoffe in Form von Heidelbeerextrakt zugesetzt, die den Einstrom von Elektrolyten und Wasser in den Darm hemmen, ohne die Beweglichkeit desselben zu beeinträchtigen.

Eine weitere wichtige Möglichkeit in der Selbstmedikation sind Probiotika, die in großer Zahl als Nahrungsergänzungsmittel in der Kamillen-Apotheke erhältlich sind. Deren Einnahme fördert den Erhalt und den Wiederaufbau der natürlichen Darmflora. Einigen Darmbakterien wird dabei sogar eine giftstoffbindende Wirkung zugesprochen.

Auch eine kurzfristige Umstellung der Ernährung auf eine sogenannte Stopfkost kann helfen. Hafer- oder Reisschleim, zerdrückte Bananen, fein geriebene Äpfel oder Karotten, Zwieback und langgezogener Schwarztee sind Lebensmittel, die eine Besserung bewirken können.

Eine Ersatzlösung aus 1/3 Orangensaft, 1/3 Schwarztee und 1/3 Leitungswasser mit einer Messerspitze Salz und einem Esslöffel Zucker ist schnell zubereitet, falls gerade kein Fertigprodukt zur Hand ist.

Vermieden werden sollten jedenfalls fetthaltige und stark gewürzte Speisen. Die oftmals empfohlene Kombination aus Cola und Salzstangen ist ungeeignet, denn diese enthält viel Zucker, kaum Natrium-Ionen, keine Citrate und keine Kalium-Ionen.

Essenziell ist immer die Einhaltung von Hygienevorschriften, um eine Verbreitung der möglicherweise vorhandenen Erreger im Familienkreis oder auf andere Personen zu verhindern.

Zur Begleitbehandlung von Durchfällen sind auch pflanzliche Arzneimittel in den meisten Fällen angezeigt. Ein Tee-Tipp bei Durchfall ist die Heilpflanzenmischung aus Kamille, Pfefferminze, Fenchel, Käsepappel, Ringelblume und Brombeerblätter.

Alternativmedizinische Unterstützung liefert die Homöopathie mit Acidum arsenicosum (übelriechende Durchfälle, erschöpft, schwach, blass, kalt), Veratrum album (schwallartige Durchfälle, oft mit Erbrechen, Kreislaufprobleme), Okoubaka (gestörte Magen-Darmflora, Folge von Nahrungsmittelunverträglichkeiten), Argentum nitricum (nervöser Durchfall, vor Prüfungen und wichtigen Ereignissen) oder Chamomilla (Blähungskoliken mit grüngelbem Durchfall, gereizte Stimmung).

In der Biochemie angezeigt sind die Schüßler-Mineralstoffe Nr. 3, 8 und 10 bei durchfallartigen Beschwerden allgemein, die Nr. 9 bei Übersäuerung, die Nr. 10 bei grünlich-gelblichen Ausscheidungen, die Nr. 5 bei stinkend-fauligem Geruch und die Nr. 7 bei Durchfall mit Krämpfen. 

Keine Selbstbehandlung und eine ärztliche Abklärung sollen bei einer Beschwerdedauer von länger als einer Woche, Blut im Stuhl, Fieber, Gewichtsverlust, oftmaligem Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung, kürzlicher Einnahme von Antibiotika, massiven Durchfällen mit der Gefahr der Austrocknung (v. a. bei Kindern und Senioren), Auslandsreisen im Abstand von bis zu 3 Monaten und Verdacht auf Missbrauch von Abführmitteln erfolgen.

Zuletzt aktualisiert: 5. August 2021

Foto/Video: © jayzynism / 123RF

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