Wissenswert: Thema Naturheilkunde
Ein Wegbereiter des Frühlings
Beim großen „Aufräumen des Körpers“ im Frühjahr sollte der Löwenzahn nicht fehlen. Ungebeten wuchert und sprießt er, jeder kennt ihn, doch wenige wissen um seine wunderbaren Kräfte.
Der Löwenzahn, Taraxacum officinalis, bildet seine Flugsamen, die kleinen Fallschirmen ähnlich sind, extrem leicht aus. Sie lassen sich durch den Wind unbehindert forttragen, bleiben mit den kleinen Widerhaken in Erdspalten haften und bewirken so eine unglaublich schnelle Vermehrung der Pflanze. Die botanische Bezeichnung „Taraxacum“ bedeutet „ich heile Entzündung“, weshalb das Gewächs früher bei Augenentzündungen Gebrauch fand.
Der Beiname „officinale“ bringt die Anwendung als Heilmittel zum Ausdruck. Die deutsche Bezeichnung „Löwenzahn“ versinnbildlicht die Form der Blätter, die an Löwenzähne erinnern. Im Volksmund besitzt die Pflanze über 500 weitere Namen wie Pusteblume, Butterblume, wilde Zichorie u.a.
Die heilkundliche Anwendung des Löwenzahns war schon im Altertum bekannt. Heute sind in der Wurzel mehr als 50 Wirkstoffe nachgewiesen worden, die sich je nach Jahreszeit verändern. In der Pflanzenheilkunde handelt es sich beim Löwenzahn um ein „Waschpulver“ für den menschlichen Organismus.
Er regt den Stoffwechsel und das Drüsensystem an, fördert die Nieren-, Gallen-, Leber-, Magen-, Darm-, Bauchspeicheldrüsen- und Milzfunktion, verbessert das Terrain des Körpers bei rheumatischen Erkrankungen wie Gicht, Arthritis, Arthrose und Myalgie, sowie bei Ekzem und Hautausschlag.
Wenn die helle Frühlingssonne durch die Fensterscheiben scheint, erfasst uns gewöhnlich eine eigenartige Unruhe, die jeder Spur von Staub, Unsauberkeit und Unordnung im Haushalt den Kampf ansagt. Eine Aufforderung zu solcher Säuberung gilt auch für unseren Körper, und in der Tat fühlen wir im Frühjahr meist das Bedürfnis, uns durch eine besondere „Reinigungskur“ aller angesammelten Schlacken zu entledigen.
Um den Stoffwechsel weiträumig günstig zu beeinflussen, sollten wir neben dem Darm gleichzeitig die Leber, Galle und Niere zur normalen Tätigkeit anregen. Dabei hilft die Löwenzahntinktur. Sie wirkt hauptsächlich auf die Leber, fördert den Gallenfluss und bringt die inneren Organe „in Schwung“.
Junge Löwenzahnblätter können zu einem köstlichen, zartbitteren Frühlingssalat verarbeitet werden. Aber Achtung: der Milchsaft in Stengeln und in großen Blättern kann zu Magen-Darm-Beschwerden mit Bauchschmerzen, Brechreiz und Durchfall führen, vor allem bei Einnahme in erheblicher Menge.
Zuletzt aktualisiert: 4. Juni 2024
Foto/Video: © Fotolia / Anton FaustmannLesen Sie weitere Beiträge zum Thema:
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