Wissenswert: Schwerpunkt Mundhygiene
Entzündungen im Mund
Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) ist meistens die Folge ungenügender Mundhygiene. Hormonelle Veränderungen, systemische Erkrankungen, Medikamente, mechanische Reizung und Rauchen gelten zusätzlich als Risikofaktoren.
Symptome sind vor allem Rötung, Schwellung und leicht verursachbares Bluten des Zahnfleisches, gelegentlich treten auch Schmerzen im Mundraum und Mundgeruch auf.
Bleibt eine Gingivitis unbehandelt, kann sie sich zu einer Parodontose (bakterielle Entzündung des Zahnbettes) weiterentwickeln. Bevor es aber so weit kommt, kann man selbst Maßnahmen ergreifen. Häufig reicht zur Behandlung einer akuten Gingivitis eine Verstärkung der Mundhygiene aus. Die Zähne sollten zweimal täglich mit einer weichen Zahnbürste und einer Zahnpasta mit geringem RDA-Wert geputzt werden. RDA steht für Radioactive Dentin Abrasion, ein Maß für die abtragende Wirkung der Zahnpasta auf das Dentin (wenig ca. 30, mittel ca. 50, stark ca. ab 60).
Beim Zahnpasta-Kauf sollte beachtet werden, dass der RDA-Wert nicht immer oder nur versteckt auf den Produkten zu finden ist. Angaben auf Zahncremes wie „für weiße Zähne“ oder „gegen Verfärbungen“ deuten allerdings häufig auf einen hohen RDA-Wert hin. Selbstverständlich muss die verwendete Zahnbürste regelmäßig durch eine neue ersetzt werden. Des Weiteren sollten die Zahnzwischenräume mithilfe von Zahnseide, Zahnzwischenraumbürstchen oder Interdentalhölzchen gereinigt werden. Nach der mechanischen Reinigung kann man durch antimikrobielle Mundspüllösungen eine Plaque-Reduktion und damit die Ausheilung der Gingivitis unterstützen. Lösungen mit ätherischen Ölen aus Salbei, Myrrhe oder Kamille wirken entzündungshemmend und erhöhen so die Widerstandskraft des Zahnfleisches.
Derzeit zählt Chlorhexidindigluconat zu den am häufigsten verwendeten Wirkstoffen in antiseptischen Mundspülungen und gilt als Goldstandard der Gingivitis-reduzierenden Substanzen. Die Schleimhautfläche in Nase, Rachen und Kehlkopf ist der erste Kontaktort krankmachender Keime mit unserem Abwehrsystem. Mikrobiologische Untersuchungen zeigten, dass die Schwere eines Infektes eng mit der Viruslast im Speichel korreliert.
Eine entzündete Mundschleimhaut, vor allem entzündete Parodontaltaschen, können einen viralen Speicher bilden und zu Komplikationen einer Infektion, z. B. eines SARS-CoV2-Verlaufs, führen. Infektionstests lieferten die Grundlagen für weitere Ausführungen. So zeigte sich, dass Gerbstoffdrogen (Grüntee und Schwarztee, Zistrosen-Extrakte, Salbeitee, Aroniabeeren- und Granatapfelsaft), Antiseptika und antivirale Mundspülungen virale Infektionen um ein Drittel blockieren können. Zum Einsatz kam auch hypertone Kochsalzlösung (2-3 %), mit der 3 x täglich gegurgelt wurde. Es kam zu einer signifikanten Verkürzung der Virusgrippe beim Anwender und zu einer um 35 % gesenkten Erkrankungshäufigkeit bei Personen, die im gemeinsamen Haushalt lebten.
Zuletzt aktualisiert: 15. Januar 2022
Foto/Video: © thamkc / 123RFLesen Sie weitere Beiträge zum Thema:
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