Wissenswert: Thema Naturheilkunde
Erkältungszeit
Täglich kommen wir mit unerwünschten Eindringlingen wie Viren, Bakterien, Parasiten und Pilzen in Berührung. Wir merken meist nichts davon, denn im Idealfall kümmert sich unser Immunsystem selbstständig darum.
In der kalten Jahreszeit, wenn viele Krankheitserreger Hochsaison haben, brauchen unsere Abwehrkräfte allerdings tatkräftige Unterstützung. Moderate körperliche Aktivität gilt allgemein als immunstimulierend. Zu viel Sport, Schlafmangel und psychischer Stress behindern aber unsere körpereigene Abwehr und erhöhen somit die Infektionsquote.
Im Falle von Infekten ist eine ausreichende Schonzeit wichtig, da sonst u.a. ein erhöhtes Risiko für eine Herzmuskelentzündung besteht. Die komplexen Aufgaben des Immunsystems erfordern eine ausreichende Versorgung mit Mikro- und Makronährstoffen. Eine immunstimulierende Wirkung im Darm, wo sich etwa 80 % unserer Immunzellen befinden, wurde für prä- und probiotische Lebensmittel gezeigt.
Zur Stärkung der Abwehrkräfte gibt es auch einige Phytopharmaka, deren immunstimulierende Wirkung bereits wissenschaftlich belegt wurde.
Der in Nordamerika beheimatete Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea) wird aufgrund seiner antimikrobiellen und entzündungshemmenden Wirkung traditionell zur Vorbeugung und Behandlung von Infektionskrankheiten eingesetzt. Die positive Wirkung in Bezug auf die Dauer und Schwere von Erkältungen konnte wissenschaftlich belegt werden.
Auch zur Wirkung von Tragant (Astragalus membranaceus) gibt es bereits einige Studien. Als wichtiges Stärkungsmittel kommt die Tragantwurzel bei Immunschwäche und chronischer Müdigkeit zum Einsatz. Sie gilt ebenso als wirksam bei Erkältungen und wiederkehrenden Infekten. Weiters ist ein symptommildernder Effekt bei Heuschnupfen belegt, wodurch die Heilpflanze auch für Allergiker/innen sehr interessant ist.
Die Kapuzinerkresse (Trapaeolum majus) wird bei verschiedenen Infektionskrankheiten eingesetzt. Der Pflanze wird eine antibakterielle, antivirale und antimykotische Wirksamkeit zugeschrieben. Studien belegen die antibiotische Wirksamkeit in Kombination mit Meerrettich bei Blasenentzündung und Atemwegsinfekten. Aufgrund der immunstimulierenden Wirkung kann auch eine präventive Einnahme empfohlen werden, die bei wiederkehrenden Infekten der Atem- und Harnwege zur Reduktion des Antibiotikabedarfs beitragen kann.
Im asiatischen Raum wird der Sternanis (Illicium verum) bereits seit über 5000 Jahren gegen diverse Infektionskrankheiten eingesetzt. Traditionell findet die Arzneipflanze außerdem bei Magen-Darm-Beschwerden und produktivem Husten ihre Anwendung. Sowohl die antivirale als auch die antibakterielle Wirkung des Sternanis konnte in Studien bestätigt werden. Daher ist die Einnahme bei grippalen Infekten, Erkältungen und Atemwegsinfekten zu empfehlen. Sternanis ist vorwiegend als Extrakt in Kapseln im Handel.
Die immunstärkende Wirkung der Zistrose (Cistus incanus) ist im Mittelmeerraum bereits seit der Antike bekannt. Neben der antiviralen Wirkung wurden auch antibakterielle und antimykotische Effekte des Extraktes gezeigt. Zudem hat die Pflanze eine ausgeprägte antioxidative Wirkung. Zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungen wird das Zistrosenkraut in Form von Tees, Kapseln, Tropfen, Säften und Lutschtabletten eingenommen.
Zuletzt aktualisiert: 8. November 2022
Foto/Video: © rangizzz / 123RFLesen Sie weitere Beiträge zum Thema:
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