Wissenswert: Thema Naturheilkunde
Eukalyptus
Es gibt etwa 500 verschiedene Eukalyptusarten, die sich in ihren Inhaltsstoffen und damit ihrer Wirkungsweise stark unterscheiden. Der Eukalyptusbaum gehört zu den höchsten Bäumen der Welt.
Er heißt übrigens im Volksmund „Fieberbaum“, aber nicht deshalb weil er fiebersenkend wäre, sondern weil man den zu den Myrtengewächsen gehörenden Baum häufig in malariaverseuchten Sumpfgebieten anbaute. Im Kampf gegen das Sumpffieber konnten mit ihm nämlich große Feuchtgebiete trockengelegt werden. Der Grund dafür ist, dass Eukalyptus sehr rasch wächst und dabei große Wassermengen aufnimmt, die über die Blätter schnell verdunsten. Die hohen, durstigen und wärmeliebenden Eukalyptusbäume stammen ursprünglich aus Australien.
Eukalyptusöl ist in der Pharma- und Reinigungsindustrie regelmäßig im Einsatz, weshalb die Bäume mittlerweile weltweit kultiviert werden. Mittels Wasserdampfdestillation wird das ätherische Öl gewonnen. Das Öl von Eukalyptus globulus wird als „Eukalyptusöl“ in den Handel gebracht. In der Medizin findet es primär seine Anwendung bei Erkrankungen im Atemwegsbereich. Es wirkt schleimlösend und unterstützt das Abhusten. Dadurch wird die Atmung erleichtert und vertieft. Wegen der therapeutisch wichtigen entzündungshemmenden Eigenschaften wird es bei Grippe und Erkrankungen der Atemwege wie Entzündungen der Nebenhöhlen, des Rachenraumes, der Mandeln oder der Bronchien angewendet. Schnupfennasen atmen wieder frei durch und Sekrete fließen ab.
Kamillen-Apo-Tipp:
Für eine Einreibung bei Muskel- oder Nervenschmerzen auf 50 ml Mandelöl 15 Tropfen Eukalyptus globulus-Öl verwenden und 2-mal täglich die betroffenen Muskelpartien damit massieren.
Vorsicht:
Bei Babys und Kleinkindern darf ätherisches Eukalyptus globulus-Öl nicht für Brustwickel oder Einreibungen verwendet werden. Bei Schwangeren kann es vorzeitige Wehen auslösen, da es tonisierend auf die glatte Muskulatur wirkt. Außerdem ist das Öl nicht für Asthmatiker geeignet.
Neben Eukalyptus globulus-Öl wird das scharf-würzige ätherische Öl von Eukalyptus radiata und das mildere frisch, zitronig-blumige Öl von Eukalyptus citriodora in der Aromatherapie verwendet.
Erkältungen und viele grippale Infekte sind primär viralen Ursprungs. Eukalyptus radiata wirkt stärker antiviral und antibakteriell als Eukalyptus globulus-Öl. Auf Grund seiner hervorragenden auswurffördernden und abschwellenden Eigenschaften ist das Öl ein heilsamer Allrounder bei allen Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen. Es enthält keine Monoterpenketone und ist daher sehr viel milder und verträglicher. So ist es besonders für Kleinkinder geeignet, ähnlich wie Cajeputöl.
Der Zitroneneukalyptus, Eukalyptus citriodora, darf nicht mit dem „normalen“ Eukalyptus globulus oder mit Eukalyptus radiata verwechselt werden, denn er hat eine andere Leitsubstanz und damit völlig andere Eigenschaften. Das Öl ist weder schleimlösend noch auswurffördernd, es ist also kein typisches Erkältungsöl. Geprägt wird es von dem zitronig-frischen Citronellal, das ähnliche Eigenschaften hat wie Lemongrassöl. Seine belebenden und geistig aktivierenden Inhaltsstoffe vertreiben Lustlosigkeit, wecken die Lebensgeister und fördern Konzentration und geistige Wachheit. Es stärkt und kräftigt den Organismus. Bei Müdigkeit, Mattigkeit und ausgelaugt sein, auch nach schweren Erkrankungen, ist dieses Öl eine große Hilfe.
Zuletzt aktualisiert: 24. November 2023
Foto/Video: © iskrinka1986 / 123RFLesen Sie weitere Beiträge zum Thema:
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