Wissenswert: Thema Naturheilkunde
Knochengesundheit
Der Knochen ist ein lebendes Organ und wird durch substanzaufbauende Osteoblasten und substanzabbauende Osteoklasten kontinuierlich an die funktionellen und statischen Bedürfnisse angepasst und entsprechend umgebaut. Die gegenläufigen Vorgänge, Knochenaufbau und Knochenabbau, werden durch verschiedene Hormone reguliert.
Bis zum 35. Lebensjahr überwiegen generell die knochenaufbauenden Prozesse, bis schließlich vermehrt altersbedingte Abbauprozesse zu beobachten sind. Die Knochenmasse reduziert sich in dieser Phase jährlich um 0,5 bis 1,5 Prozent. Bei der Osteoporose wird der altersbedingte Knochenabbau beschleunigt, sodass eine deutlich reduzierte Knochendichte messbar und in der Folge ein erhöhtes Frakturrisiko für die Betroffenen gegeben ist. Zur Behandlung der Osteoporose werden medikamentös entweder antiresorptive Substanzen oder Biologika angewandt.
Ernährungsphysiologische Konzepte inkludieren dabei einen vernünftigen Lebensstil mit Knochen stärkender Bewegung, eine ausreichende Versorgung mit Calcium sowie den Vitaminen D3 und K2, den Verzicht auf Nikotin und die Einschränkung des Alkoholkonsums. Die Gabe von Calcium und Vitamin D3 zur Vorsorge und begleitenden Therapie der Osteoporose hat sich im Sinne der Knochengesundheit tatsächlich bewährt.
Dennoch zeigen Langzeitstudien, dass die jahrelange Einnahme derartiger Ergänzungen die Gefahr von Herzinfarkten und Schlaganfällen erhöht. Als Ursache konnte die Einlagerung von überschüssigem Calcium in den Arterienwänden identifiziert werden. So lässt die langjährige Einnahme von Calcium und Vitamin D3 für die Knochen zwar einen Vorteil, für die Gefäße jedoch eine nachteilige Wirkung erkennen.
Eine Lösung dürfte laut heutigem Wissenstand Vitamin K2 bieten, das im biochemischen Gleichgewicht mit Calcium, Vitamin D3 und Magnesium eng zusammenarbeitet. Fehlt Vitamin K2, kann das aufgenommene Calcium nicht ausreichend in die Knochen eingebaut werden. Unerwünschte Calciumablagerungen in den Gefäßen sind die Folge. Vitamin K liegt natürlicherweise als Vitamin K1 und K2 vor. Vitamin K1 (Phyllochinon) kommt vor allem im grünen Blattgemüse vor. Es wirkt zu einem großen Anteil in der Leber im Rahmen der Blutgerinnung. Vitamin K2 (Menachinon) wird bakteriell produziert und hauptsächlich über tierische Lebensmittel und fermentierte Produkte konsumiert. Es hat vielfältige Wirkungen und aktiviert ebenfalls die Blutgerinnung.
Während die ausreichende Aufnahme von Vitamin K1 über die Nahrung bei regelmäßigem Verzehr von grünem Gemüse gesichert scheint, zeigt K2 hingegen Versorgungslücken, da sich nennenswerte Quellen in unserer Ernährung in Grenzen halten. Deshalb ist die zusätzliche tägliche Ergänzung von Vitamin K2 gerade bei zusätzlicher Einnahme von Calcium und Vitamin D3 für die optimale Calcium-Verwertung unentbehrlich. Im Knochen befinden sich ca. 50 % der Magnesiumressourcen sowie 30 % der Zinkvorräte. Magnesium ist für die Aktivierung und den Transport von Vitamin D3 unentbehrlich.
In diesem Sinne leisten neben Calcium, Vitamin D3 und Vitamin K2 vor allem auch Magnesium sowie zahlreiche andere Spurenelemente einen wichtigen Beitrag zur Knochengesundheit.
Tipp der Kamillen-Apotheke:
Hochdosierte Calciumeinnahmen sollten in einem zeitlichen Abstand von 8-12 Stunden zur ergänzenden Magnesiumgabe eingenommen werden. Vitamin D3, K2 und Calcium können hingegen kombiniert angewandt werden.
Zuletzt aktualisiert: 14. Juni 2022
Foto/Video: © wavebreakmediamicro / 123RFLesen Sie weitere Beiträge zum Thema:
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