Wissenswert: Schwerpunkt Ohr
Ohrenschmerzen
Ohrenschmerzen treten meist sehr plötzlich auf und können äußerst heftig sein.
Bei Kindern sind in den meisten Fällen eine Mittelohrentzündung (Otitis media) oder Fremdkörper im Ohr dafür verantwortlich. Ist die Entzündung eingetreten, sind vor allem körperliche Schonung und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr für die Genesung wichtig. Viele Ohrenentzündungen heilen spontan innerhalb von 24 Stunden aus. Kinder sollten in dieser Zeit genau beobachtet werden.
Die Schmerzen lassen sich erfahrungsgemäß mit Paracetamol oder Ibuprofen lindern. Unklar ist der Nutzen abschwellender Nasensprays. Durch das Abschwellen der Ohrtrompete sollte der Druck im Mittelohr und damit der Schmerz gelindert werden. In der Praxis ist dieser Effekt durchaus nachvollziehbar, auch wenn bisher keine Untersuchungen zur Wirksamkeit existieren. Da häufig parallel eine Rhinitis vorliegt, ist ein Therapieversuch auf jeden Fall möglich. Wichtig dabei ist der Hinweis, dass auch bei Ohrenschmerzen die Anwendung des Sprays in der Nase erfolgt!
Verschlechtern sich die Beschwerden muss ärztliche Hilfe aufgesucht werden. Bei Kindern über zwei Jahren ist dies bei hohem Fieber, Erbrechen, Krampfanfällen oder Gesichtslähmungen der Fall. Jüngere Kinder sollten auch schon bei anhaltendem Fieber, Erbrechen, Durchfall oder schlechtem Allgemeinzustand einem Arzt vorgestellt werden. Grundsätzlich gilt dies auch für Säuglinge unter sechs Monaten, Kinder mit schweren Grunderkrankungen, mit beidseitigen Beschwerden, mit Ausfluss aus dem Ohr, mit wiederkehrenden Infekten sowie Paukenröhrchen.
Bei Jugendlichen und Erwachsenen betreffen primäre Ohrenentzündungen in der Regel den äußeren Gehörgang (Otitis externa). Ausgelöst wird die Entzündung durch Infektionen, Kontaktallergien, Mikroverletzungen durch Wattestäbchen, Kontakt mit Schwimmbadewasser sowie durch Ohrstöpsel oder im Ohr getragene Kopfhörer. Wegen der geringen Spontanheilungsquote ist häufig ein Arztbesuch anzuraten.
In der Selbstmedikation können orale Schmerzmittel und bei leichten Beschwerden und intaktem Trommelfell schmerzlindernde Ohrentropfen eingesetzt werden. Vor der Anwendung ist die lokale Zubereitung in der Hand auf Körpertemperatur zu erwärmen. Am einfachsten ist das Eintropfen, wenn die zu behandelnde Person auf der Seite liegt und eine zweite Person tropft. Ein dichter Verschluss des Ohres mit Watte ist nicht sinnvoll, da dadurch Keimwachstum gefördert wird.
Zuletzt aktualisiert: 25. Februar 2023
Foto/Video: © sayfutdinov / 123RFLesen Sie weitere Beiträge zum Thema:
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