Wissenswert: Thema Naturheilkunde
Teebaum-Öl
Teebaum-Öl und seine Zubereitungen werden immer wieder in der Selbstmedikation als natürliches Universalmittel für Beschwerden nahezu aller Art eingesetzt.
Unter der Bezeichnung „Teebaum“ werden verschiedene Pflanzen aus der Familie der Myrtengewächse mit gänzlich unterschiedlichen Inhaltsstoffen und Wirkungen zusammengefasst. Der bekannteste und ökonomisch bedeutendste Vertreter ist der Australische Teebaum (Melaleuca alternifolia).
Die australischen Ureinwohner wissen die Heilkraft des Teebaums seit vielen Jahrtausenden bis heute zu schätzen. Sie verwenden die Blätter als Umschläge bei Wunden oder Verbrennungen.
Für die westliche Welt erfolgte die erste Beschreibung gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Da ursprünglich aus den Blättern ein aromatischer Tee bereitet wurde, bürgerte sich der Name „Teebaum“ ein, der nicht mit dem Teestrauch Camellia sinensis zu verwechseln ist.
In der allgemeinen Praxis verwendet man das ätherische Öl, welches durch Wasserdampfdestillation aus den nadelartigen reifen Blättern gewonnen wird. Teebaum-Öl ist eine klare, farblose bis blassgelbe Flüssigkeit mit würzig-aromatischem Geruch.
Aromatherapeutisch versteht man unter „Teebaum-Öl“ oder „Tea-Tree-Oil“ ausschließlich das ätherische Öl von Melaleuca alternifolia. Es wirkt gegen Bakterien, Viren und Pilze. Dadurch eignet es sich besonders zur Ersten Hilfe bei Wunden, Entzündungen, Insektenstichen und Verletzungen aller Art. Teebaum-Öl verwendet man auch zur Bekämpfung von Virus-Erkrankungen wie Herpes, Warzen, Erkältungen oder Fieber und es wird durch die hervorragende pilztötende Eigenschaft gegen verschiedene Pilzerkrankungen eingesetzt.
Klinische Studien bestätigen eine relevante Wirksamkeit bei Akne. In der Behandlung von leichter Akne erwies sich 5%iges Teebaum-Öl-Gel als hilfreich. Bei einer Nagelpilzinfektion erzielte die lokale Anwendung von 5%igem Teebaum-Öl über 6 Monate bessere Erfolge als eine 1%ige Clotrimazol-Zubereitung.
Teebaum-Öl wird in Mischungen für die Duftlampe zum Reinigen und Desinfizieren der Luft im Wohnbereich genutzt. Außerdem hält es Insekten fern. Auch gegen Parasiten wie Läuse und Flöhe wird es bei Mensch und Tier mit Erfolg als natürliches Mittel verwendet.
Zahlreiche kosmetische Produkte wie Shampoos, Gesichtsmasken, Seifen, Deodorants, Zahnpasten und Mundwässer enthalten Teebaum-Öl, vereinzelt findet es sich auch in Lutschbonbons.
Für viele Anwendungsbereiche sind anstelle des unverdünnten Öles wesentlich niedriger konzentrierte Präparate ausreichend. In Bezug auf die lokale Anwendung eignen sich 5-10%ige Zubereitungen in verschiedenen Grundlagen. Zur Mund- und Rachenpflege gibt man 3-5 Tropfen in ein Wasserglas.
Bei Herpes simplex kann mehrmals täglich ein Tropfen unverdünnt aufgetragen werden. Warzen gegebenenfalls über mehrere Wochen dreimal täglich mit unverdünntem Teebaum-Öl betupfen. Vor einer lokalen Behandlung sollte ein Verträglichkeitstest in der Armbeuge durchgeführt werden.
Aus allergologischer Sicht ist Teebaum-Öl nicht ganz unproblematisch. In der Literatur wird über eine Reihe von Kontaktdermatitiden und Allergien berichtet. Diskutiert dabei wird die Reaktion der Haut auf Bestandteile, die erst im Zuge der Alterung des Teebaum-Öls entstehen.
Durch häufiges Öffnen der Flasche können durch die Sauerstoffzufuhr oxidative Reaktionen stattfinden. Qualitativ hochwertige „frische“ Teebaum-Öle sind grundsätzlich sehr hautfreundlich. Deshalb ist es ratsam, Teebaum-Öl in möglichst kleinen Behältnissen kühl zu lagern und es in geöffnetem Zustand innerhalb eines halben Jahres aufzubrauchen.
Zuletzt aktualisiert: 28. Juli 2017
Foto/Video: © Fotolia / miwaLesen Sie weitere Beiträge zum Thema:
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