Wissenswert: Schwerpunkt Mikronährstoffe
Vitamin D als echter Allrounder
Vitamin D gehört zur Gruppe der fettlöslichen Vitamine. Es ist bekannt, dass sowohl ein Mangel, als auch ein Überschuss an Vitamin D zu Störungen im Calcium-Haushalt und im Phosphat-Stoffwechsel führen kann. Vitamin D ist wichtig für die Knochen, das Immunsystem und die kindliche Entwicklung. Angesichts der geographischen Lage unseres Landes und der geringen Aufnahme über die Nahrung ist eine Ergänzung anzuraten.
Vitamin D ist eigentlich kein Vitamin, sondern ein Vorläufer zu einem Hormon und ein Oberbegriff für verschiedene Substanzen. Es kann im Körper selbst gebildet werden, allerdings wird dazu die UV-B-Strahlung des Sonnenlichtes benötigt. Es gibt eine Reihe von äußerlichen Faktoren, welche die Produktion des Vitamins beeinflussen. In höherem Lebensalter sinkt die Fähigkeit zur Eigensynthese deutlich. Zudem führt die geografische Lage Österreichs dazu, dass die UV-B-Strahlung zwischen Oktober und April gering ist.
Die Bildung von Vitamin D ist in dieser Zeit auch bei Aufenthalt in der Sonne sehr gering. Daher ist ein Vitamin-D3-Mangel in der Bevölkerung häufig. Risikogruppen sind ältere Personen, speziell in Pflegeheimen, Schicht- und Nachtarbeiter, Schwangere und stillende Frauen, Menschen mit dunkler Hautpigmentierung u. a. Auch die Anwendung von Sonnenschutzmitteln mit einem höheren Lichtschutzfaktor kann die Vitamin-D-Produktion in der Haut um bis zu 100% verringern.
Vitamin D ist nur in wenigen Lebensmitteln in bedeutenden Mengen enthalten. Darunter sind Hering, Lachs, Sardinen, Heilbutt, Thunfisch, Eierschwammerl, Champignons und Hühnereier. Von einer mangelhaften Vitamin-D-Versorgung betroffen sind besonders Kinder, Jugendliche, Vegetarier, ältere Menschen (> 60 Jahre) und Patienten, die regelmäßig Medikamente einnehmen. Zahlreiche Arzneimittel stören den Vitamin-D- und Knochenstoffwechsel.
Vitamin D ist in der EU für folgende gesundheitsbezogene Angaben zugelassen: „Trägt zur normalen Aufnahme und Verwertung von Calcium und Phosphor bei, trägt zur Erhaltung normaler Knochen, einer normalen Muskelfunktion und normaler Zähne bei, trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.“ Die Therapie eines Vitamin-D-Mangels erfolgt zurzeit am besten mit Vitamin D3, 600-800 I.U./Tag, maximal 4000 I.U./Tag.
In der Kamillen-Apotheke wird regelmäßig nach Produkten mit hohen Vitamin-D-Konzentrationen gefragt. Fallberichte zeigen jedoch, dass die Einnahme von sehr großen Vitamin-D-Dosen zu gesundheitlichen Folgeschäden bis zum Nierenversagen führen kann. Unsere Empfehlung: Werden hoch dosierte Vitamin-D-Präparate gewünscht, sollte die Einnahme nicht in der Selbstmedikation, sondern unter ärztlicher Aufsicht und regelmäßiger Kontrolle des Vitamin D-Status erfolgen.
Zuletzt aktualisiert: 9. November 2021
Foto/Video: © Fotolia / rosinka79Lesen Sie weitere Beiträge zum Thema:
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